Die Kinder werden ja sooooo schnell gross, vor allem die Katzenkinder. Schaust du einmal kurz nicht hin, hat sich das Tierchen glatt verdoppelt. Canetti hat schon einen Verdoppelungszyklus hinter sich, sie ist jetzt ja auch schon seit 5 Wochen bei uns und langsam können wir es wagen sie einmal eine Nacht mit den anderen Fellträger*innen allein zu lassen. Schauen wir mal, ob wir morgen noch eine Wohnung haben…
Wir machen uns also auf den Weg nach Süden in eine Stadt, die wir bisher nicht gekannt haben: Szombathely. Die erste Hälfte des Weges folgt zunächst dem EV 9a und ist weitgehend bekannt, auch den Rest der Strecke bis Mattersburg kennen wir schon, danach aber beginnt Neuland für uns. Die Welt ist hier bucklig und man kommt tatsächlich auf fast 500 m hinauf und fährt dann gefühlt ewig wieder runter in Richtung Oberpullendorf. Danach bei Köszeg über einen nicht mehr in Betrieb befindlichen Grenzübergang und dann entlang der alten, gewundenen Strasse ins lokale Zentrum. Die Fahrt fühlt sich nach Süden an, auch wenn es heute nicht so heiss und sonnig ist wie in den letzten Tagen, aber man merkt an den Früchten am Strassenrand, dass der Sommer hier ein wenig weiter ist als in Wien: die Zwetschgen werden blau, die Zucchini, die am Strassenrand verkauft werden, haben beeindruckende Grössen erreicht und es gibt sogar schon erste Äpfelchen – leider nur im Kilosackerl verkauft und somit nicht transportabel mit dem Rad.
Szombathely erinnert ein wenig an St. Pölten mit seiner hübschen Altstadt, den am Freitag Abend verlässlich hochgeklappten Gehsteigen und dem Parkplatz am Domplatz. Der Dom in St. Pölten ist älter, dafür ist Szombathely grösser, und beide hatten sie bis in die Mitte der 70er Jahre eine Strassenbahn. Szombathely hat sogar noch ein Fahrzeug vor dem Museum stehen. Die Innenstadt erscheint uns jedenfalls erstaunlich ruhig und wir fragen uns wo hier das Leben nach Sonnenuntergang stattfindet.
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