Nach Belgrad werden die Brücken über die Donau zur Seltenheit, die eine in Belgrad, die wir heute nehmen, zeigt auch schon warum: 700 m von Ufer zu Ufer überbrückt man nicht mal so eben. Wie breit der Fluss an der Stelle war, an der wir die Fähre nach Ram genommen haben, können wir kaum schätzen. Es war jedenfalls noch mehr und die Donau hat hier mehr den Charakter eines Sees, breit und langsam fliessend. Zu den Brücken muss man noch sagen, dass hier auch nicht rasend Bedarf an Überfahrtmöglichkeiten herrscht, denn es reicht offenbar, dass um diese Jahreszeit die Fähre alle 3 Stunden verkehrt, die letzte um 19:30, und unsere um 16:30 war noch nicht eimal voll.
Die Wartezeit auf die Fähre haben wir im Schatten in der Schlange der Fahrzeuge verbracht. Dieser Schatten war heute neben Wasser das gesuchteste Gut bei über 30 Grad. Zum Glück verfügt Serbien über ein sehr praktisches Netz von Kiosken. Es gibt in jedem Ort mindestens einen mit einer ganzen Reihe von Kühlschränken davor, in denen Cola, Wasser, Bier und Co. gekühlt auf uns warten. Wir haben nicht nur einmal davon Gebrauch gemacht, wie auch schon in den letzten Tagen. Von einem auf einer Dorfstrasse stehenden Brunnen hätte ich auch gerne Gebrauch gemacht um mir die Hände mal zu waschen. Kam nichts raus, aber es gab eine nette Familie, die uns den Wasserhahn im Hof zur Verfügung gestellt haben. Einfach so und von sich aus, auch wenn wir uns leider kaum mit Händen und Füssen und ein paar Brocken Deutsch verständigen konnten. Dafür grosses Gelächter als ich mir die Mütze voll Wasser über den glühenden Kopf schütte.
Es gibt dann auch noch anderes als die Sprache, das wir nicht ganz verstehen: auf einer der Landstrassen durch das Banat kommt uns plötzlich ein Konvoi von Dutzenden Fahrzeugen entgegen, offensichtlich für eine Hochzeit geschmückt, aber ein paar auch die Nationalflagge schwenkend. Nein, das war keine Hochzeit des Königshauses, wir sind hier in einer Republik! Aber Autokorso und Flaggen ok, nur dass aus einem sich ein junger Mann lehnt mit der Pistole in der Hand, das ist dann doch ein etwas anderer Hochzeitsbrauch als wir ihn gewohnt sind.
Die Nacht verbringen wir in einem Ort an der Donau mit Strand, Quad-Verleih und Strandbars. Nach den Autokennzeichen zu schliessen ist das der Ort, in dessen Richtung halb Belgrad gestern aufgebrochen ist. Am anderen Ufer ist dann schon Rumänien (auch das Daten Roaming geht hier wieder) und die letzten Ausläufer der Karpaten. Die grosse ungarische Tiefebene, durch die wir uns im Grunde in der letzten Woche bewegt haben, haben wir damit endgültig hinter uns gelassen.
English version
After Belgrade you rarely find any bridges and the one we crossed today shows you why: you don’t easily span a bridge over a river 700 m wide. We can only estimate the width of the river Danube at the point where we took the ferry to Ram. In any case it was wider than 700 m and the Danube resembles more a lake than a river: wide and flowing slowly. There does not seem to be that much demand vor river crossings at this point, the ferry leaving every 3 hours until 19:30 seems to fully satisfy the demand. Our ferry wasn’t even full.
We spent the waiting time in the shadow in the line of vehicles waiting for the ferry. At over 30 degrees shadow was the thing most searched for today, besides water. Fortunately Serbia is covered by a very useful net of small kiosks. There is one in each and every village, easily recognized by the armada of fridges next to the doors, where coke, water, beer and so on wait for us. We used them frequently, not only today. We would have used a fountain on a village road, but – alas – no water. A friendly family offers the faucet in the court of their house, even if we hardly can communicate using our hands and a few words of german language one of them seems to have picked up somewhere, sometime. But great laughter when I fill my cap with water and empty it over my glowing head.
Language isn’t the only thing we don’t understand. On a country road through the Banat region we meet a convoi of dozens of vehicles, obviously decorated for a wedding, but also carrying large national flags. No, this was not some kind of royal wedding, we are in a republic here. But convoi and flags, ok, but a young man leaning out of one of the cars, a gun in his hand – that is clearly not the kind of wedding tradition we are used to.
We spend the night in a small town next to the river with beach, quad rental and beach bars. From the license plates on the card we draw the conclusion that it was this direction where everybody was heading to in Belgrade yesterday evening during the rush hour. We can see Romania on the other side of the Danube (and data roaming finally works again) and the foothills of the Carpathian mountains. We have finally left the Great Hungarian Plains we travelled during the last week.
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