In Sopron waren wir 2022 schon mal, aber nur kurz und schnell noch auf der Suche nach Essbarem. Ausserdem wars noch kalt und so haben wir geschaut, dass wir den früheren Zug kriegen. Es gibt nämlich direkte Züge von Sopron nach Wien und solche, die in Wiener Neustadt enden, wo man dann mit 7 Minuten Umsteigezeit einen RailJet erwischen kann, was in Österreich normalerweise auch klappt. Das, was da dann als langsame Alternative zwischen Sopron und Wiener Neustadt fährt, ist ein sogenannter Schienenbus, eine 5047 im originalen Design der 80er Jahre mit braunen Sitzen, der Trennung zwischen ehemaligem Raucherabteil und Nichtraucherabteil durch eine Schwingtür und dem schon im Bahnhof vor Vorfreude zitternden Dieselmotor. Bilder von diesem Mueumsstück gibts hier: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96BB_5047
Diesmal haben wir das Museumsbähnle genommen, weil in Sopron nämlich dieses Wochenende was los ist: im Gegensatz zum ausgestorbenen Hauptplatz letztes Mal ist diesmal kein Durchkommen mit den Rädern. Es ist Volksfest mit Weinständen, einer endlosen Schlange vor dem Langos-Stand, Musik, Kartoffeln in allen Formen, ungarischen Baumkuchen und allem was sonst noch nicht unter 700 kcal pro Portion zu haben ist. Wir wählen die übliche Vorgangsweise, zu der es bisher keine Einwände gegeben hat: Ulrich platziert sich auf einer Bank an der Bushaltestelle, ich schwärme aus und bringe etwas mit, das mir ins Auge sticht, z.B. diesen Baumkuchen, der um Längen besser geschmeckt hat als der auf dem Weihnachtsmarkt in Wien und auch um Längen länger war, quasi die Sequoia unter den Baumkuchen.
Nach Sopron sind wir diesmal auf anderem Wege gekommen als sonst. Manches davon kann man durchaus empfehlen, z.B. das Stück am Zicksee und die Gravel-Passagen. Auch die spätrömische Palastanlage bei Bruckneudorf ist durchaus sehenswert, auch wenn die dort ausgegrabenen Mosaike inzwischen natürlich im Museum liegen. Wir sind ja nur gefühlte 100 Mal dran vorbeigefahren und erst heute mal stehen geblieben.
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