Tag 17: Mis­kolc – Eger

⌴ 90km ⋅ ↗ 600hm ⋅ ↘ 560hm ⋅ ⤓ 124m ⋅ ⤒ 387m ⋅ ◷ 6:05:52  ⋅ Σ 1612km

Wal­len­stein war nie in Eger, er wur­de hier nicht ermor­det und liegt hier auch nicht begra­ben. Dies ist kei­ne his­to­ri­sche Sen­sa­ti­on und kei­ne Wider­le­gung Schil­lers, es gibt schlicht zwei Städ­te mit die­sem Namen. Die eine, die mit Wal­len­stein, heisst heu­te Cheb und liegt im Nord­wes­ten Tsche­chi­ens, in der ande­ren, der unga­ri­schen, befin­den wir uns heu­te Abend. Wal­len­stein war sicher nie hier, denn zu sei­nen Leb­zei­ten war die Stadt osma­nisch, was für die dama­li­ge Bevöl­ke­rung ein Glück war, denn bis hier­her, ins osma­ni­sche Gebiet, kam der 30-jäh­ri­ge Krieg mit sei­nen Ver­wüs­tun­gen nicht. Die Gene­ra­tio­nen davor und danach aber haben eini­ge Krie­ge mit­ge­macht, von der erfolg­rei­chen Ver­tei­di­gung gegen eine osma­ni­sche Über­macht, über die dann doch nicht mehr zu ver­hin­dern­de Ein­nah­me 40 Jah­re spä­ter, dann die Rück­erobe­rung durch die Habs­bur­ger und kurz dar­auf der Rákóc­zi-Auf­stand. Danach war Ruhe und man konn­te sich dem Barock wid­men, was man hier in Eger in aller Aus­führ­lich­keit getan hat. Natür­lich haben alle Muse­en udgl. schon geschlos­sen als wir ankom­men und wir sehen die Gebäu­de nur von aus­sen, aber dar­an sind wir ohne­hin gewöhnt. Also gehen wir spa­zie­ren, kra­xeln auf den Burg­berg und schau­en kurz in die klas­si­zis­ti­sche Kathe­dra­le (sel­ber Archi­tekt wie die in Esz­t­er­gom und eben­so wie dort sind wir uns einig: das ist nichts für uns).

Nach Eger sind wir ein wenig umständ­lich um das Bükk-Gebir­ge gefah­ren. Reiz­vol­le Land­schaft, ein wenig an das Mühl­vier­tel erin­nernd, aber die letz­ten 30 km der Tour waren dann noch­mal sehr anstren­gend. Es geht dort zwar gross­teils berg­ab, aber der Rück­rei­se­ver­kehr vom Wochen­en­de in Rich­tung Buda­pest ist hier nicht zu ver­ach­ten und auch wenn die unga­ri­schen Autofahrer*innen sehr rück­sichts­voll über­ho­len, wis­sen nicht alle mit Renn­rä­dern umzu­ge­hen. In der Ebe­ne ist ein Fahr­rad ein lang­sa­mes Fahr­zeug und man hat so im Gefühl, wie lan­ge eine Über­hol­vor­gang dau­ern wird, aber Renn­rad und berg­ab ist locker dop­pelt so schnell und dem­entspre­chend haben wir ein paar mal das über­ho­len­de Fahr­zeug noch ordent­lich Gas geben gehört damit sich das noch aus­geht im Gegen­ver­kehr. 30 km durch­ge­hend die Hän­de auf den Brems­he­beln und Schlag­lö­chern aus­wei­chen, die natür­lich immer dort sind, wo man gera­de über­holt wird – wir haben von der Land­schaft, durch die wir gefah­ren sind, lei­der nicht so viel gese­hen wie wir ger­ne hät­ten. Hät­ten wir doch den Zug genommen…

Die Fotos

Die Stre­cke


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