Auf der rumänischen Seite zu fahren war vielleicht nicht die beste Idee, die serbisch-bulgarische ist hinsichtlich Verkehr deutlich ruhiger. Das ist aber auch keine Kunst, denn wir fahren heute Abschnitte auf zwei europäischen Hauptverkehrsrouten: der E70 von gestern und der quer dazu verlaufenden E79, die über die Brücke zwischen Calafat und Widin führt. Die Vermeidung der E70 beschert uns 30 extra Kilometer, der E79 kommen wir nicht aus, die ist aber auch besser fahrbar, weil es fast immer einen befahrbaren Seitenstreifen gibt. Ein Glück nur, dass die Kapazität der Donaubrücke bei weitem nicht ausgeschöpft wird, könnte sonst ungemütlich für Radfahrende wie uns werden.
Wir bewegen uns heute an der Geländekante des Donautals durch eine wellige Landschaft mit zahlreichen Dörfern, die alle einen kleinen Greissler haben und somit ist die Versorgung mit Wasser, Käse, Brot und Cola gesichert. Ansonsten gibt es alles, was man annimmt in Rumänien finden zu müssen: Storchennester, alte Frauen mit Kopftüchern, die im Schatten auf Dorfbänken sitzen und die Zeit vergehen lassen, kleine Pferdefuhrwerke als landwirtschaftliches Transportmittel und leider auch ein paar der berüchtigten Hunde. Einer davon, ein etwa Beagle-grosser mit rotem Fell, liegt mit halb abgerissenem Kopf tot auf der Landstrasse. Wünschen wir ihm, dass es ein schneller Tod war und dass er zu den glücklichen mit einem Zuhause und einer Familie gehört hat.
Eine weitere Theorie zum derzeitigen Versiegen des Radtourismus in der Gegend haben wir heute von Othmar, einem Wiener, der ebenfalls gerade in Richtung Schwarzes Meer fährt gehört. Laut seinem B&B Host von gestern ist es der Ukraine-Krieg, der die Leute davon Abstand nehmen lässt ins Donaudelta zu fahren, das ja nur wenige Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt ist und ohne Delta lassen sie es gleich bleiben.
English version
Riding on the Romanian side of the river was maybe not the best idea, the Serbian and Bulgarian Side is a lot calmer traffic-wise. But there’s nothing to it, since have to use two European routes today for several kilometers: the E70 that we finally try to avoid which leads to a detour of 30 extra kilometers and the E79 that we cannot avoid. That one runs over the bridge between Calafat and Widin and has a more or less continually useable side-strip. Fortunately the full capacity of the bridge is not maxed out, it might become quite uncomfortable on the streets for cyclists like us if it were.
Today we are moving alongside the terrace of the Danube valley through a wavy landscape with countless villages. Every single one of them has a small grocery store, that supplies us with water, cheese, bread and coke. And there is everything that is usually supposed to be found in Romania: stork’s nests, old women with head scarfs, sitting on their benches and letting time run by, small horse carriages used as a regular means of transport in agriculture and some of the infamous dogs. We see one of them, dead, red fur, about beagle sized, lying on the country road, the head half torn off. Let’s hope for it that death came quickly and that it was one of the lucky ones with a home and a family.
We heard another theory why cycle tourism has effectively run dry this year. Othmar, a Viennese who is also heading to the Black Sea, tells us what his B&B host today thought is the real reason: the war in Ukraine discourages people who wanted to visit the delta since it is only a few kilometers from the Ukrainian Border, and when people cannot visit the delta they postpone the whole trip.
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