Vor vielen Jahren, ja doch, es sind schon drei Jahrzehnte, habe ich in jugendlicher Arroganz den Schreibstil des oberösterreichischen Nationaldichters Adalbert Stifter kritisiert, der im “Hochwald” in epischer Breite (und leider auch Länge) einen ebensolchen schildert: er hätte ja auch einfach ”Wald” schreiben können, alle hätten gewusst, worum es geht und die Deutschstunde wäre schon vorbei. Bis zur Matura wurde ich nur noch als “unsere Stifter-Spezialistin” aufgerufen und so muss ich mich heute bei der Charakterisierung der Landschaft, durch die wir gefahren sind, an meine eigene Maxime halten: ”Marchfeld” ist als Beschreibung ausreichend.
Man merkt schon, dass die Donau hier breiter wird (500 m von Ufer zu Ufer auf der Brücke), aber was uns verblüfft hat, war der noch ein Mehrfaches breitere Auwald an beiden Ufern und die beeindruckend hohen Dämme, die das Hinterland schützen. Ist das hier so hochwassergefährdet? Allerdings war das Hochwasser 2013 in Ungarn um nichts harmloser als in Österreich (das Wasser versickert ja nicht plötzlich hinter der Hainburger Pforte, nur weil die österreichischen Medien über die inländischen Schäden genug zu berichten haben). Städte wie Győr oder auch Baja hatten ordentlich Schäden zu beklagen.
Und hier noch ein Bonus-Bild zum Selbervorstellen. Manchmal ist der Fotograph leider zu langsam um ein lohnendes Motiv zu “fangen”. Diesmal war es ein Rudel Rehe, von denen gleich zwei schneeweiss waren. Die Tiere werden sicher bald auf dem Teller landen, denn so auffällig wie sie sind, kann man sie fast nicht verfehlen (es sei denn mit der in der Vordertasche verstauten Kamera).
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