Tag 8: Kraków – Chabówka

⌴ 79km ⋅ ↗ 730hm ⋅ ↘ 453hm ⋅ ⤓ 205m ⋅ ⤒ 503m ⋅ ◷ 7:25:21  ⋅ Σ 695km

In unse­rer Unter­kunft gibt es eine Bial­et­ti. Trifft sich gut, mache ich mir in der Früh eine und dann noch eine, den ich trin­ke ja sonst auch zwei Bial­et­ti zum Früh­stück. An das klei­ne Detail, dass die 1/4 l Was­ser unten rein kriegt und dann auch fast so viel Kaf­fee aus­spuckt, erin­nert mich heu­te auf der Fahrt mein Magen. Der ist über­haupt nicht begeis­tert von so viel Bial­et­ti und kurz­zei­tig über­le­gen wir sogar wie­der umzu­keh­ren, nach den Hügeln aber geht es berg­ab und bevor wir da wie­der zurück­fah­ren, gehts wei­ter in Rich­tung Zakop­a­ne, also in die Ber­ge. Hät­ten wir heu­te nicht ein Ziel gehabt, wir hät­ten uns die Stras­se nicht gera­de aus­ge­sucht, aber die ver­kehrsär­me­re Alter­na­ti­ve war deut­lich län­ger und teil­wei­se gar­nicht vor­han­den. Der heu­ti­ge Track ist also kei­ne direk­te Emp­feh­lung von uns zum Nachmachen.

Für unser Ziel, Cha­bów­ka, gibt es aller­dings eine 100%ige Emp­feh­lung. Hier befin­det sich ein Eisen­bahn­mu­se­um, das den net­ten Namen Skan­sen trägt. Alte Bau­ern­hö­fe aus den Dör­fern aller pol­ni­schen Regio­nen gibt es hier aber nicht, dafür aber jede Men­ge sons­ti­ges Altes und Ver­ros­te­tes von der PKP Car­go. In Polen gab es noch bis in die 90er Jah­re Eisen­bahn­be­trieb mit Dampf­loks (Koh­le hat das Land ja und Berg­wer­ke hat­te es auch) und dem­entspre­chend vie­le noch gar­nicht so alte Loks kann man hier besich­ti­gen. Min­des­tens zwei davon sind betriebs­be­reit und wer­den für Muse­ums­fahr­ten ein­ge­setzt, der Rest erlei­det das Schick­sal so vie­ler Muse­ums­loks; ein­mal schön restau­riert und dann 30 Jah­re irgend­wo rum­ge­stan­den zum lang­sa­men Ver­ros­ten. Die­sel­lok haben wir nur ganz weni­ge gezählt, eine davon ist eine Ver­schub­lok, Elek­tro fehlt kom­plett, dafür aber hat man 5 Eisen­bahn-Schnee­pflü­ge und ‑frä­sen. Letz­te­re ken­nen wir schon, sie wer­den so ähn­lich noch immer z.B. von der SBB ein­ge­setzt, wenn auch nicht mehr durch eine eige­ne Dampf­lok gescho­ben. Die Schnee­pflü­ge aber sind wit­zi­ge Gefähr­te: es gibt sie ent­we­der eben­falls zum Schie­ben oder aber als eigens­tán­di­ge Gefähr­te und dann sehen sie aus wie Miniatur-Hochseedampfer.

Polen hat­te wie vie­le ande­re Län­der in Mit­tel­eu­ro­pa eine wil­de Mischung aus Loko­mo­ti­ven aus eige­ner Fer­ti­gung, nach dem Ers­ten Welt­krieg im Land ver­blie­be­nen, deut­schen Loks nach dem Zwei­ten Welt­krieg und Nach­bau­ten deut­scher Loks aus der unmit­tel­ba­ren Nach­kriegs­zeit. Hier im Muse­um gibt es auch noch eines von zwei letz­ten Exem­pla­ren der „Libe­ra­ti­on Class“ Loko­mo­ti­ven, das waren Fahr­zeu­ge, die wäh­rend des Krie­ges in Gross­bri­tan­ni­en desi­gned wur­den und dann als Wie­der­auf­bau­hil­fe nach Euro­pa kamen. Polen hat­te 30 davon, die Tsche­cho­slo­wa­kei 15 und der Gross­teil ging nach Jugo­sla­wi­en, wo sogar noch eige­ne nach­ge­baut wur­den. Dass es die­se Art von Wie­der­auf­bau­hil­fe nach dem Krieg gab als der Eiser­ne Vor­hang noch nicht zuge­zo­gen war, haben wir heu­te gelernt.

Zurück gings mit der heu­ti­gen PKP, mit einem Inter­ci­ty, auf dem es ges­tern noch kei­ne frei­en Fahr­rad­plät­ze gab, heu­te dann aber plötz­lich doch. Kann man die bei der PKP etwa zurück­ge­ben, wenn man sie nicht braucht? Könn­te man das viel­leicht auch mal irgend­wann bald ein­mal im Rail­jet, lie­be ÖBB?

In Kraków ist am Wochen­en­de noch mehr los als am Don­ners­tag, aus­ser­dem ist es küh­ler. Nach einer klei­nen Run­de durch die Innen­stadt reicht uns der Tru­bel dann aber auch wie­der und wir zie­hen uns in den Gast­gar­ten in den Plan­ty, dem Park rund um die Stadt, zurück, wo man bei einem Bier ganz gut Fotos bear­bei­ten und Tex­te schrei­ben kann.

Die Fotos

Die Stre­cken

Bewe­ge die Maus über einen Track oder wäh­le einen im Con­trol Panel aus …


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