Tag 2: Vil­lach – Bled

⌴ 85.0km ⋅ ↗ 698hm ⋅ ↘ 696hm ⋅ ⤓ 497m ⋅ ⤒ 855m ⋅ ◷ 5:14:19  ⋅ Σ 86.0km

Von Vil­lach geht es die ordent­lich Was­ser füh­ren­de Gail ent­lang zur Bun­des­stras­se nach Arnold­stein. Die­ser Grenz­über­gang ist mir noch aus der Zeit bekannt als er mehr war als ein paar ver­las­se­ne Bars und Geschäf­te, vor denen heu­te aus uner­find­li­chen Grün­den alte Möbel ver­kauft wer­den. Hier war die Gren­ze zwi­schen Eier­teig­wa­ren und rich­ti­ger Pas­ta, zwi­schen „Par­me­s­el­lo­kä­se“ und Par­me­san am Stück und zwi­schen Fil­ter­kaf­fee und Espres­so. Hier ist man vor dem EU-Bei­tritt Öster­reichs und vor Schen­gen stun­den­lang im Stau gestan­den, im Gepäck Oli­ven­öl, Baci, Par­me­san und „ein wenig“ mehr Baro­lo als beim Grenz­über­tritt eigent­lich erlaubt. Das Gefühl, wenn man nach dem Vor­zei­gen der Päs­se nicht zur Kon­trol­le des Fahr­zeugs an den Rand gewun­ken wur­de und die ita­lie­ni­schen Spe­zia­li­tä­ten in der Schmutz­wä­sche unent­deckt blieben!

Hier hat man heu­te einen luxu­riö­sen Rad­weg, teil­wei­se eine alte Bun­des­stras­se und nach eini­gen Kur­ven, Höhen­me­tern und Gefäl­len biegt man leicht nach links ab und hält auf das zu, was mög­li­cher­wei­se heu­te schon die schöns­te Aus­sicht der gan­zen Rei­se gewe­sen ist. Slar­tib­art­fast hat bekannt­lich für das Design der nor­we­gi­schen Fjor­de einen Preis bekom­men. Der war auch ver­dient und die Ent­schei­dung der Jury kaum umstrit­ten und so ist es kein Wun­der, dass der Name der Zweit­plat­zier­ten heu­te im Dun­kel der Geschich­te ver­schwun­den ist. Ihr her­aus­ra­gen­des Werk waren die Berg­ket­ten der Süd­li­chen Kalk­al­pen, bei den Juli­schen Alpen, auf die man an die­ser Stel­le direkt zufährt, hier hat sie sich selbst übertroffen.

Ent­lang die­ser Berg­ket­te hat ein­mal eine Eisen­bahn geführt, von Tar­vis nach Jese­nice, die schon 1966 ein­ge­stellt wor­den ist. Für uns bedeu­tet das, dass die zwei­te Hälf­te der heu­ti­gen Stre­cke ange­nehm tras­siert ist und zumin­dest auf der rech­ten Sei­te auch sehr sehens­wer­te Aus­bli­cke bie­tet (links ist aber auch nicht übel), deneben auch ein paar der alten Kas­ten­brü­cken. Die som­mer­lich brau­nen Ski­pis­ten und die ewig lang dahin­ge­zo­ge­ne Stadt Jese­nice hin­ge­gen erschei­nen uns weni­ger reiz­voll, aber dort wol­len wir auch nicht hin. Wir klet­tern rüber ins Nach­bar­tal, wo sich das Ziel unse­rer heu­ti­gen Etap­pe befin­det: Bled.

Die­se Stadt hat die Mensch­heit mit einer Lage an einem klei­nen See beglückt, den man bequem zu Fuss umrun­den kann und dabei die Burg oben und die Kir­che auf der Insel im See foto­gra­fie­rend. Wei­ters haben wir Bled die Erfin­dung der Creme­schnit­te zu ver­dan­ken, die hier seit 1953 in einer Vari­an­te mit Vanille­creme und Schlag­obers ser­viert wird. Lei­der ist nicht über­lie­fert, wie sich die Erfinder*innen die­ser Köst­lich­keit vor­ge­stellt haben, dass man so eine Schnit­te essen soll, mit der übli­cher­wei­se mit ser­vier­ten Gabel ist es unmöglich!

Die Stre­cke


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