Es fällt wirklich schwer auf einem Radurlaub keine blöden Witze über Mantua zu machen – ‘zu Mantua’ und ‘Ketten’, eh schon wissen. Wir reissen uns zusammen und ersparen unseren p.t. Leser*innen das Fremdschämen. Wir sind hier in einer erstaunlich kleinen Stadt (Mantua hat nur rund 50.000 Einwohner*innen), die sich nach mehr anfühlt, immerhin mal Fürstensitz war und dann bis ins 19. Jhdt. habsburgisch. Von letzterem merkt man nichts, was uns wirklich nicht stört, und, sorry Tirol, es ist auch nicht so, dass man hier das schlechte Gewissen raushängen liesse, weil man hier vor gut 200 Jahren den Gastwirt und Alpenfundamentalisten mit dem langen Bart hingerichtet hat. OK, das waren ja auch die Franzosen, aber die haben schon gar kein schlechtes Gewissen deswegen.
Diesmal haben wir den Brouter intensiv nach einer Route mit weniger Verkehr befragt und eine bekommen, die eher unserem Geschmack entspricht: statt schnurgerade geht es kurvig dahin, Verkehr ist vernachlässigbar, Strassenbelag – naja, reden wir nicht drüber. Bei der Optimierung der Strecke vorbei an allen grösseren Städten ist uns allerdings ein kleiner Fehler unterlaufen: wir haben übersehen, dass wir ja auch irgendwann was essen müssen und in dieser Gegend gibt es keine Supermärkte, Bäckereien udgl. in den kleinen Orten und sogar für Bars sind die Orte fast ein wenig zu klein. Von irgendwas müssen die Leute hier auch leben, aber ich fürchte es involviert eine Autofahrt in die nächste grössere Gemeinde. Wir gehen also an die eiserne Reserve und fahren auf dem Damm des Oglio und des Po und dann auf Weinviertler Nebenstrassen nach Mantua.
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