Wie die Perlen eines Rosenkranzes reihen sich die Kreisverkehre beim Verlassen von Piacenza an einander und dann fahren wir durch ein Remake von “Flach und Fad”, eine Landschaft, in der es nicht viel zu sehen gibt. Ich würde mich ja nicht unbedingt als Bergmenschen bezeichen, aber wenn die Überquerung eines Flusses das landschaftliche Highlight des Vormittages darstellt, dann geht mir da einfach was ab. Das Auge langweilt sich und irgendwann schaue ich einfach auch nicht mehr hin, weil ich nichts mehr erwarte.
In Cremona besorgen wir Käse und diese Brötchen mit harter Schale und weichem Kern für das Mittagessen und erfahren, dass es in der Gegend nächste Woche eine Rundfahrt von Caorle bis zum Gardasee und zurück geben wird: 700 km mit bescheidenen rund 2000 Höhenmetern auf Gravelbike, unsupported und quasi von Weltkulturerbe zu Weltkulturerbe. Klingt nach einer netten Idee, wird aber ohne uns stattfinden, weil wir da schon wieder auf dem Rückweg sein werden und ausserdem sind unsere Reifen nur sehr bedingt gravel-tauglich. A propos graveltauglich: der Brouter hat uns heute eine sehr merkwürdige Route ausgespuckt, die wohl die schlechtesten Strassen der ganzen Gegend beinhaltet hat. Schlaglöcher all’ungherese, Rille und Wellen, dazu noch relativ viel Verkehr und die Berge am Horizont wollen einfach nicht näherkommen…
Inzwischen aber sind wir da. Gardasee, Traum vieler Surfer*innen, aber auch beliebt bei Radfahrenden aller Rahmen- und Reifenvarianten. Haben wir also jetzt auch ein bisserl davon gesehen, ist eh irgendwie schön, aber so wirklich reizen tut es uns nicht. Und das obwohl man uns eine ausgestopfte Dampflock in den mit Kunstrasen begrünten Park gestellt hat, es sehr gutes Eis und es brauchbares Abendessen gibt.
Schreibe einen Kommentar