Tag 3: Rad­stadt – Bad Ischl

⌴ 131km ⋅ ↗ 744hm ⋅ ↘ 1129hm ⋅ ⤓ 468m ⋅ ⤒ 855m ⋅ ◷ 8:39:28  ⋅ Σ 345km

Ulrich und ich pfle­ge seit Jah­ren eine Lis­te der­je­ni­gen Orte, an denen wir schon mal nass gewor­den sind. Heu­te kön­nen wir die­ser Lis­te ein paar Orte am Hall­stät­ter See hin­zu­fü­gen, denn das Salz­kam­mer­gut hat sich uns von der typi­schen, wenn auch nicht von der bes­ten Sei­te prä­sen­tiert: es hat gene­belt, genie­selt, gereg­net, wie es sich gehört. Trotz des Wet­ters war aber auch heu­te eini­ges los, weil es ja den Leu­ten in ihren Autos wenig aus­macht, wenn das Dach des Fahr­zeugs nass wird. Uns schon, aber wir wer­den ja nicht gefragt.

Hall­statt haben wir jetzt also auch gese­hen. In einem der Rou­t­ards der letz­ten Jah­re haben wir einen schö­nen Aus­druck der fran­zö­si­schen Spra­che für einen sol­chen Ort ken­nen­ge­lernt: hyper­tou­ris­tique. Man kommt aus aller Her­ren und Her­rin­nen Län­der (mit Aus­nah­me von der­zeit Chi­na – coro­nabe­dingt) und schiebt sich durch das Bis­serl Innen­stadt, das Hall­statt hat. Eigent­lich scha­de, denn das war mal ein sehr hüb­scher, ver­schla­fe­ner Ort bevor es zum tou­ris­ti­schen Hot­spot mit Park­leit­sys­tem, Sou­ve­nir­bu­den und Tages­tou­ris­mus gewor­den ist.

Schon in der Früh konn­ten wir fest­stel­len, dass der Zweck unse­rer kur­zen Rei­se voll erfüllt wird: wir woll­ten der Hit­ze ent­flie­hen und haben am Vor­mit­tag 15 Grad bekom­men, die auch tags­über nicht viel mehr gewor­den sind. Wir haben sogar ein wenig gefro­ren. Im August! Mis­si­on accom­plished. Lei­der aber war die will­kom­me­ne Käl­te mit Wol­ken und Nebel ver­bun­den, sodass wir von den Ber­gen im Enns­tal und im Salz­kam­mer­gut nicht so viel gese­hen haben, wie man dort sehen könn­te, wenn kla­rer Him­mel wäre. Der Grim­ming hat sich in sei­nen Roll­kra­gen­pul­li aus Wol­ken gehüllt und die Prä­senz des Dach­stein­mas­sivs war nur zu erah­nen. Müs­sen wir even­tu­ell ein ande­res Mal anschau­en kommen.

Was die Stei­gun­gen anlangt, so war die heu­ti­ge Tour ver­gleichs­wei­se harm­los. Gera­de ein­mal drei stei­le­re Stü­cke berg­auf (2 hin­ter Ird­ning, eines hin­ter Bad Aus­see) und eines berg­ab (der Kop­pen­pass hat ein Gefäl­le von bis zu 23 % – wenn wir jemals auf die Idee kom­men soll­ten, dass wir den von Ober­traun aus rauf­fah­ren wol­len, las­se ich mich besach­wal­tern, weil dann hab ich sie nim­mer alle). Auf einer die­ser Stei­gun­gen haben wir ein ande­res Pär­chen mit Renn­rad belei­digt: sie hat zu ihrem Part­ner gemeint, dass sie dann gern mal ihre Jacke aus­zie­hen möch­te, wor­aus ich geschlos­sen habe, dass sie kurz ste­hen­blei­ben will und habe sie mit einem freund­li­chen ”Ser­vus” über­holt und dann auch gleich ihren Part­ner, Ulrich hin­ter­drein. Besag­ter Part­ner scheint das Renn­rad­fah­ren etwas erns­ter zu neh­men als wir und hat sich auf der fol­gen­den Abfahrt mit einem ris­kan­ten Über­hol­ma­nö­ver revan­chiert, bei dem sei­ne Part­ne­rin fast in den Gegen­ver­kehr gekom­men wäre. Für die­se Akti­on ver­lei­he ich dem unbe­kann­ten Herrn den “Voll­pfos­ten am gol­de­nen Band mit Eichen­laub”, sowas muss näm­lich echt nicht sein!

Die Fotos

Die Stre­cke


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