Tag 8: Novi Sad – Beograd

⌴ 92km ⋅ ↗ 415hm ⋅ ↘ 381hm ⋅ ⤓ 77m ⋅ ⤒ 201m ⋅ ◷ 6:19:33  ⋅ Σ 884km

Becau­se of popu­lar request, today the­re is an eng­lish ver­si­on below

Der Ver­kehr in Bel­grad ist die Höl­le, hat man uns gewarnt, und die Vor­höl­len begin­nen schon rund 15 Kilo­me­ter vor dem Ziel nach einer eigent­lich sehr ruhi­gen, ange­neh­men Fahrt auf dem Hoch­pla­teau süd­lich der Donau. Die som­mer­li­che Hit­ze lässt sich bei 30 Grad schon erah­nen und es rei­fen auch schon die Maul­bee­ren. Die schwar­zen sind prak­ti­scher als die weis­sen, denn bei denen weiss man wie bei den grü­nen Toma­ten nie, ob sie schon reif sind. Wenn sie es aber sind, dann müss­te man sich nur mit geöff­ne­tem Mund unter den Baum stel­len und war­ten, sie fal­len dann von sel­ber run­ter und ver­kle­ben alles, was sich dar­un­ter befindet.

Die Maul­bee­ren sind schon der zwei­te kuli­na­ri­sche Höhe­punkt des Tages. Der ers­te ist das Lepin­ja zum Früh­stück, gross­po­ri­ges Fla­den­brot, des­sen fader Abklatsch in Wien beim Bil­la ver­kauft wird. Wo man die­ses Brot in Wien auf­treibt, wer­den wir auch noch raus­fin­den, kann ja kaum sein, dass von den Tau­sen­den Wiener*innen mit ser­bi­schem oder bos­ni­schem Migra­ti­ons­hin­ter­grund nie­mand mal Gus­to auf ein anstän­di­ges Brot kriegt. Wei­te­re kuli­na­ri­sche Höhe­punk­te wol­len wir nicht ris­kie­ren, des­halb gibts in die­ser Stadt, die voll ist mit Restau­rants, nur Foc­ac­cia und Kuchen aus der Bäcke­rei zum Abendessen. 

Es ist ein­fach viel inter­es­san­ter durch die inne­ren Krei­se der Ver­kehrs­höl­le zu fla­nie­ren und aus­ser­dem ist es ohne­hin viel zu warm, wir sind noch nicht an den Som­mer gewöhnt. Was genau das Pro­blem der Stadt ist (abge­se­hen von viel zu vie­len Autos) haben wir auf die Schnel­le nicht raus­ge­fun­den, aber es scheint so zu sein, dass ein­fach wirk­lich alle mit dem Auto aus der Innen­stadt, in die Innen­stadt oder durch die Innen­stadt fah­ren (müs­sen). Der Effekt davon ist ein Stau in der gan­zen Innen­stadt und wie man uns im Hotel ver­si­chert, ist das jeden Tag so. ”Come to Ser­bia, but do not enter bet­ween 4 and 7”, hat es der Rezep­tio­nist zusam­men­ge­fasst. “To Ser­bia” hat er gesagt und “to Bel­gra­de” gemeint, Haupt­städ­ter halt…

Eine U‑Bahn hat Bel­grad (noch) nicht, aber Bus­se, Obus­se und Stras­sen­bah­nen in gros­ser Zahl. Letz­te­re haben es uns beson­ders ange­tan, denn der hie­si­ge Stras­sen­bahn­be­trieb ist sowas wie ein fah­ren­des Ver­kehrs­mu­se­um. Wir legen uns also auf die Lau­er nach DUEWAG in Meter­spur und alten tsche­chi­schen Model­len, doch das Wild ist scheu und ver­kehrt nur mit rela­tiv lan­gen Inter­val­len und ohne Fahr­plan an den Haltestellen.

Eng­lish version

We have been war­ned: Traf­fic in Bel­gra­de is hell and lim­bo starts 15 km from the city cen­ter, after a calm and plea­sant ride through the ele­va­ted plain south of the river Danu­be. At 30 degrees you get a glim­pse of what sum­mer heat will be like and the first mul­ber­ries can be found. We pre­fer the black ones to the white ones, that like the green toma­to varie­ties never look ripe, even when they are. You might just stand still under a mul­ber­ry tree, open your mouth and wait for the fruit to fall down, which it even­tual­ly will and make ever­y­thing under­neath as sti­cky as glue.

Mul­ber­ries fresh from the tree are the second culina­ry sum­mit of today, the first being fresh lepin­ja from the bak­ery across the street in Novi Sad. The stuff they sell in super­mar­kets in Vien­na has not­hing to do with what we got today, but I am sure that at least some of the thou­sands of Vien­nese of Ser­bi­an or Bos­ni­an ori­gin well at some time or the other get home­sick for real bread – we just have to find the bak­ery. After two sum­mits we won’t risk a third one, foc­ac­cia and cake from the bak­ery are enough for din­ner in this sum­mer heat, which we are not used to yet.

And after all it is much more inte­res­t­ing to walk the inner cir­cles of traf­fic hell. We have not found out yet what exact­ly the core of Belgrade’s traf­fic pro­blem is (bes­i­des way too many cars), but it looks like ever­y­bo­dy is dri­ving into the city, out of the city and through the city cen­ter. The effect is a traf­fic jam like the one we saw today, every sin­gle day, the recep­tio­nist at the hotel tells us: ”Come to Ser­bia, but do not enter bet­ween 4 and 7”. “To Ser­bia”, he said, not “to Bel­gra­de”. Metropolitans…

Bel­gra­de does not have a sub­way sys­tem (yet), but bus­ses, trol­ley­bus­ses and tram­ways. We went hun­ting for the lat­ter, the Bel­gra­de tram­way sys­tem is some­thing like a living traf­fic muse­um. We lurk­ed for DUEWAG tram­ways and old czech models, but they are shey any­mals, run­ning on long inter­vals and wit­hout a time­ta­ble at tram­way stops.

Die Fotos

Die Stre­cke


2 Antworten zu „Tag 8: Novi Sad – Beograd“

  1. Christoph Graf

    https://www.nzz.ch/panorama/aktuelle-themen/draemmli-auf-dem-balkan-baselbelgrad-einfach-ld.1296045?reduced=true Dürf­te also der Fall sein, dass ich in den 70ern damit bereits rum­ge­fah­ren bin…

    1. lechat

      Ja schaut so aus. 😁 Und dan­ke für den Artikel!

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