Wenn man von Győr in Richtung Balaton fährt, landet man gleich nach der Stadtgrenze auf etwas, das man in dieser Gegend nicht vermutet hätte, einem Radweg von niederländischer Qualität: ausreichend breit, mit Mittelstreifen, von der Fahrbahn abgesetzt und brettleben. Dieser Radweg gehört zur Radroute nach Zirc (Zisterzienserkloster, Filialkloster von Clairvaux), insgesamt etwas mehr asl 70 km, aber nur die ersten 10 oder so haben diese Qualität. Danach wird es wieder schmäler und rumpeliger, aber immerhin, Ungarn kann Radweg, wenn es nur will. Es will dann auch heute gleich ein weiteres Mal, ganz zum Schluß der Tour, wo man zwischen Veszprém und dem See eine alte Eisenbahnlinie in bewährter Manier in einen Radweg umgebaut hat.
Dazwischen gibt es Landstrassen mit wenig Verkehr, ein paar Kilometer mit deutlich mehr (die 82er würde ich an einem Wochentag nicht nehmen), die Autofahrenden waren aber generell recht vernünftig und beim Überholen rücksichtsvoll. Der eine Mensch, der versucht hat uns im Windschatten eines LKW zu überholen und dabei sowohl den Gegenverkehr als uns übersehen hat, der hatte in diesem Moment den Schreck des Tages. Zwei Tipps in diesem Zusammenhang: 1. sowas macht man nicht, 2. panisches Hupen hilft dann auch nicht mehr.
Dieses “Dazwischen” ist der Bakonywald, auf deutsch “Buchenwald”, aber bei dem Namen hat es mich gleich gerissen, bleiben wir lieber bei Bakonywald, waren eh keine Buchen zu sehen. Landschaftlich eines der vielen weinviertelartigen Gebiete, die sich rund um die Alpen reihen, also hügelig, seit ewigen Zeiten besiedelt, aber nicht zu dicht, Getreide- und Weinanbau, ein paar Waldstücke dazwischen. Eigentlich den Leiser Bergen recht ähnlich und auch ein ewiges Auf und Ab, das bis auf 400 m raufgeht und sich auf rund 800 HM läppert.
Im Vergleich zur letztjährigen Fahrt nach Budapest und zum Urlaub im September sind uns die zahlreichen neuen Strassen aufgefallen, der Asphalt teilweise noch so frisch, dass noch nicht einmal Bodenmarkierungen aufgebracht waren. Und das in einer Gegend, die nicht gerade dicht besiedelt ist, auf Nebenstrassen. Das wird doch nichts mit den Wahlen zu tun gehabt haben? Die guten alten Schlaglochpisten gibts aber eh noch immer, aber es wird auch mal wieder Wahlen geben…
Quartier heute in einem Badeort in der Vorsaison, den ich mir im Sommer in etwa so vorstelle wie Weiden am See oder Podersdorf, im Moment ist er aber noch ziemlich ausgestorben und bei 18 Grad Aussentemperatur und Wind trauen sich nur ein paar Unverfrorene ins graue Wasser des Balaton.
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