Tag 3: Bruxelles

⌴ 20km ⋅ ↗ 170hm ⋅ ↘ 175hm ⋅ ⤓ 15m ⋅ ⤒ 72m ⋅ ◷ 3:09:42  ⋅ Σ 23km

Bel­gi­en hat zwar nur ein paar weni­ge Kilo­me­ter Küs­te, aber da das Land nicht sehr gross ist, pro­fi­tie­ren wei­te Tei­le den­noch vom Küs­ten­kli­ma. Das bedeu­tet, dass man hier mehr­mals am Tag nass wer­den kann und dazwi­schen die Son­ne alles wie­der auf­trock­net. Für den Rad­ver­kehr ist das nicht gera­de güns­tig, aber das Wet­ter unter­schei­det Brüs­sel nicht von Ams­ter­dam oder Ant­wer­pen. In der Innen­stadt über­wiegt Stein­pflas­ter als Stras­sen­be­lag, auch das mögen Rad­fah­ren­de nor­ma­ler­wei­se nicht so gern, aber auch das Zen­trum von Ams­ter­dam ist gepflas­tert und keine*n störts. War­um also sind hier ver­gleichs­wei­se weni­ge Men­schen auf dem Rad unter­wegs? Wir haben drei Grün­de aus­ge­macht: ers­tens gehört Brüs­sel zum fran­zö­sisch­spra­chi­gen Teil Bel­gi­ens und nach­dem man in Bel­gi­en die Rad­in­fra­struk­tur vom jewei­li­gen Nach­barn abschreibt (Flan­dern: dutch style, Wal­lo­nie: wenig bis nichts), gibt es hier nicht viel davon, und das weni­ge, das es gibt, ist unein­heit­lich gestal­tet. Wir hat­ten: bau­lich getrenn­te Rad­we­ge, Stri­che auf Geh­stei­gen, Shar­rows neben par­ken­den Autos, nie­der­län­di­sche Fahr­rad­stras­sen (wahl­wei­se mit Bus­li­nie in der Stras­se oder in einer Neben­fahr­bahn), Fuss­gän­ger­zo­nen, Park­we­ge und Geh­stei­ge. Es wirkt als hät­te man aus allen EU-Staa­ten irgend­was über­nom­men und holp­ri­ges Kopf­stein­pflas­ter drun­ter ver­legt. Für Auto­fah­ren­de hin­ge­gen ist die Stadt ein­fach zu nut­zen und die Autos sind Grund zwei in unse­rer Lis­te: es gibt zu vie­le davon, sie fah­ren und par­ken ein­fach über­all. Brüs­sel dürf­te noch immer eine Auto­stadt sein, auch wenn der öffent­li­che Ver­kehr auf den ers­ten Blick recht gut aus­ge­baut erscheint und das E‑Bike erfun­den ist. Das E‑Bike wür­de gegen Grund drei hel­fen, die Topo­gra­phie der Stadt auf den Hügeln beid­sei­tig des Tals der Sen­ne. Trep­pen und abschüs­si­ges Kopf­stein­pflas­ter und sogar einen Lift gibt es im Zen­trum, zum Glück mehr Asphalt wei­ter draus­sen. Soweit unse­re Ein­drü­cke vom spät­herbst­li­chen Rad­fah­ren in Brüs­sel, das sich nicht so sehr von Wien unterscheidet.

Nach­dem das Wet­ter heu­te sta­bil hoch­ne­be­lig war (auch das sind wir von Wien gewöhnt) und wir ja die Falt­rä­der dabei haben, haben wir die Gele­gen­heit für einen klei­nen Aus­flug genutzt. Ein paar Kilo­me­ter zum Ato­mi­um und rauf auf den Hügel zum Expo-Gelän­de aus den 30ern, wo auch die Welt­aus­stel­lung 1958 statt­ge­fun­den hat. Der zen­tra­le Bau Num­mer 5 erin­nert an die Kulis­se in einem Fritz-Lang-Film. Besich­ti­gen kann man das lei­der nicht so ein­fach, also wie­der run­ter, vor­bei am Mini Euro­pa, durch die Wohn­ge­bie­te und wie­der rauf auf den nächs­ten Hügel (habe ich schon erwähnt,dass die Stadt alles ande­re als eben ist?), wo die Natio­nal­bas­li­ka “Sacre Coeur” kaum zu über­se­hen ist (vgl. Bilder).

Der Rest des Tages war ein lan­ger Spa­zier­gang durch die Stadt, durch Parks und über holp­ri­ge Plät­ze ins ehe­ma­li­ge Arbei­ter­quar­tier Marol­les und zurück. Fri­tes und Waf­fel. Jetzt Bier mit Geschmack und 8%: Bar­bār Rouge.

Die Fotos

Die Stre­cke


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