So ein halber Tag Urlaub vor dem Heimfahren ist irgendwie komisch. Man hat ohnehin noch fast den ganzen Tag, aber trotzdem das Gefühl, dass es schon vorbei ist und außerdem zahlt sich nichts mehr so richtig aus. In Wahrheit geht sich eine weitere Besteigung des Schlossberges aus (das Knie macht von Tag zu Tag weniger Mucken) und mit der Deadline 15:26 im Nacken ist auch die Ausstellung im Museum für Geschichte noch zu schaffen. Hätten wir mehr Zeit gehabt, das Thema „Kino in der Steiermark“ hätte noch ein Stündchen oder zwei mehr füllen können, von den zahlreichen Filmausschnitten mussten wir leider aus Zeitgründen etliche auslassen.
Heute ist die Kinoszene auch in der Steiermark sehr ausgedünnt und nur noch in den Städten zu finden. Wie sehr sich das in den letzten Jahrzehnten verändert hat, zeigt eine Karte in der Ausstellung. Früher gab es vom Wanderkino über das Dorfwirtshaus bis zum Lichtspieltheater mit eigenem Orchester, von Stummfilm bis Wochenschau, von Blockbuster bis zum Autorenfilm, Heimatfilm der 50er bis Underground Movie der 70er und 80er eine grosse Vielfalt in der Kino- und Filmwelt des Landes. Die Ausstellung zeigt einen chronologischen Abriss der Geschichte mit Programmen, Plakaten, Projektoren, Unmengen an Fotos und erklärenden Texten und natürlich den schon erwähnten Ausschnitten von der ersten Vorführung mit dem Chinamatographen (sic!) bis zur Verlagerung des Filmgenusses (Videotheken) aber auch der Produktion (Super 8) in den privaten Bereich. Wer bis 8.1.2023 zufällig in Graz ist und sich für Film interessiert: hingehen!
Schreibe einen Kommentar