Tag 2: Murau – Radstadt

⌴ 92km ⋅ ↗ 1189hm ⋅ ↘ 1129hm ⋅ ⤓ 801m ⋅ ⤒ 1731m ⋅ ◷ 6:43:13  ⋅ Σ 214km

Schon vor rund 500 Jah­ren hat man eine Stras­se über die Tau­ern gebaut, die im Wesent­li­chen dem Ver­lauf der heu­ti­gen B 99 folgt. Also eigent­lich umge­kehrt: die B 99 folgt der alten Stras­se. Eh klar. Die­se Stras­se war wich­tig genug, dass sie schon im 18. Jahr­hun­dert aus­ge­baut wur­de, heu­te aber ver­läuft mehr oder min­der par­al­lel die Tau­ern­au­to­bahn und somit hält sich der Ver­kehr halb­wegs in Gren­zen. Dass heu­te näm­lich Urlau­ber­schicht­wech­sel ist haben wir Dus­sel nicht bedacht. Anschei­nend ist jeweils die Hälf­te der nie­der­län­di­schen Bevöl­ke­rung gera­de auf dem Weg in die Ber­ge oder aus den Ber­gen nach Hau­se. Dazu auch noch Fahr­zeu­ge aus Deutsch­land, Tsche­chi­en, Ita­li­en, Bel­gi­en und natür­lich Öster­reich, aber der Gross­teil wählt die ver­nünf­ti­ge­re Rou­te über die Auto­bahn und nach dem Abzwei­ger ist Ruhe.

Die Stre­cke führt uns zunächst über Tams­weg, wo wir unse­re Aus­rüs­tung auf­sto­cken. In unse­rer Freu­de über die in Aus­sicht ste­hen­den küh­le­ren Tem­pe­ra­tu­ren haben wir näm­lich ver­ges­sen, dass ”kühl” auf über 1700 m “ganz schön huschi-kalt” heis­sen kann. Wir radeln­de Halb­schuh­tou­ris­ten haben uns also ver­wach­selt und erwer­ben im aus­ge­zeich­net sor­tier­ten Inter­sport in Tams­weg noch 2 Paar Bein­lin­ge um bei den bevor­ste­hen­den fast 1000 HM berg­ab nicht zu erfrieren.

Es geht fast den gan­zen Tag berg­auf, am Anfang noch eher gemäch­lich, dann ab Mau­tern­dorf etwas stei­ler und bis Ober­tau­ern haben wir auch ein paar Kilo­me­ter mit bis zu 10%. Teil- und zeit­wei­se ist die Stras­se wegen Lawi­nen­ge­fahr auch in einer Gale­rie unter­ge­bracht: im Som­mer fah­ren wir auf der nach oben offe­nen Stras­se, im Win­ter wer­den ein paar “Jer­sey-Wandln” umge­stellt und der Ver­kehr wird unter Dach gebracht.

Ober­tau­ern ist als Win­ter­sport­ort bekannt, schnee­si­cher wegen sei­ner Lage auf über 1700 m. Im Som­mer wirkt das da oben aber sehr ver­schla­fen, auch wenn sich Wan­dern­de und ein paar Mountainbiker*innen zei­gen. Für uns gibt es gera­de genug “oben”, dass man sich mit Kaf­fee und Kuchen stär­ken kann, und dann geht die Stras­se gleich wie­der steil run­ter. Die Fin­ger wer­den lang­sam klamm, aber zum Glück gibt es an der Orts­aus­fahrt noch ein klei­nes Sport­ge­schäft, das Rad-Hand­schu­he mit lan­gen Fin­gern hat, sogar wel­che in Grös­se 11 für Ulrich. Damit ist die stei­le Abfahrt dann gleich viel ange­neh­mer und bei künf­ti­gen der­ar­ti­gen Tou­ren kom­men die Lang­fin­ger ganz sicher ins Gepäck!

Rad­stadt hat seit meh­re­ren Jahr­hun­der­ten eine uni­fo­mier­te Bür­ger­gar­de, die die­ses Wochen­en­de ein drei­tä­gi­ges Fest fei­ert. Es gibt ein Zelt, Grill­hendl, Musik und ver­mut­lich auch jede Men­ge Bier und für die­je­ni­gen, die dann noch kön­nen, geht es mor­gen um 10 Uhr mit Blas­mu­sik wei­ter. Wie­viel Fest es heu­te aber wirk­lich geben wird, wer­den wir sehen, denn es reg­net schon seit wir in Rad­stadt ange­kom­men sind anhal­tend. Schau­en wir mal…

Die Fotos

Die Stre­cke


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