Nebel am Morgen, nieseln am Vormittag, danach Regen bis zum Abendessen – dieser Tag raunt uns zu „Graz hat total interessante Museen und Ausstellungen und wolltet ihr nicht Ausschau nach einer neuen Winterjacke für Ulrich halten? Schaue doch mal zu Kastner und Öhler, die haben da sicher etwas!“ Dem wollen wir uns nicht widersetzen, denn des Wetter kennt sich hier aus, Nebel und Nieselregen verbringen regelmäßig den halben Dezember hier in der Stadt (die andere Hälfte des Monats haben sie einen Wohnsitz in Wien).
Wenn man als Wiener*in am Grazer Hauptbahnhof ankommt, wird man vom zarten Rosa-Braun der hiesigen Aida-Filiale begrüßt. Da fühlt man sich gleich zu Hause und auch sonst wirkt Graz in puncto Süsskram wie eine Filiale von Wien: Aida, Manner-Shop am Hauptplatz, Konfiserie Heindl und sogar ein Sacher hat man hier. Auf den zweiten Blick aber gibt es Schokolade, vegane Cafés (Graz ist die vegane Hauptstadt Österreichs) mit wirklich guten Torten und eine verblüffende Zahl von Kaffeeröstereien.
Man kann aber nicht den ganzen Tag einen Espresso nach dem anderen trinken und das Wetter will nicht schöner werden, also folgen wir dem zweiten Vorschlag und schauen ins Museum für Geschichte, wo es eine Ausstellung über Kino in der Steiermark gibt und eine über die Geschichte des Nationalsozialismus in der Region gibt. Letztere in ganz neu und was soll man sogen? Nach drei Stunden haben wir es mit Ach und Krach bis zur Entnazifizierung geschafft (ein sehr österreichisches Schicksal), haben einen Bugreport abgegeben und nur durch rechtzeitiges Verlassen des Museums verhindert, dass man uns rauswirft. Ins Kino gehen wir dann morgen, da haben wir mit dem Zug um 15:26 eine Deadline.
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