Ein weiterer Tag in Graz. Für uns, die wir auf Urlaub sonst immer von Ort zu Ort ziehen und selten in einer Stadt mehr als eine Nacht verbringen, ein ungewohntes Gefühl von Routine. Die Annenstraße sind wir gefühlt schon Hunderte Male schon rauf- und runtergehatscht. Da gegenüber ist das Sportgeschäft, das dann ein Geschenkeladen wurde und jetzt ein Lebensmittelgeschäft mit Gemüse und orientalischen Spezialitäten ist – man hat sich aber nicht die Mühe gemacht die Ladenschilder zu tauschen und so machen jetzt Muskelprotze Reklame für Oliven und Zitrusfrüchte. Hier vorne riecht es immer nach gekochtem Reis, es ist aber kein Asia-Restaurant zu sehen und im Sportwetten an der Ecke freuen sich auf dem Hinweg die kroatischen Fans über ein gewonnenes Elfmeterschießen und auf dem Rückweg die argentinischen.
Zwischen den beiden Spielen waren wir im Theater: „Sex Play“ im Haus 2 des hiesigen Schauspielhauses. Wenn man das Theater einmal gefunden hat, das sich im Hof des Schauspielhauses versteckt, gibt es 90 kurzweilige, aber auch ernsthafte Minuten in der Toilette eines Clubs, wo sich fünf Personen über alle Aspekte ihres Liebeslebens unterhalten. Können wir weiterempfehlen.
Ach ja, auf dem Schlossberg waren wir auch. Wir haben den Berg durch den Tunnel durchquert und sind der Karawane bis nach oben gefolgt, wo tatsächlich ein Christkindlmarkt stattfindet. Sowas reizt uns weniger, dafür aber widmen wir uns ausgiebig der Frage, wann und von welcher Stelle des Berges genau die Aufnahme der zu diesem Zeitpunkt baumlosen Festung gemacht worden ist, mit der die Graztouristik auf den Tafeln die Anlage erklärt. Wir sind beruhigt, dass auch Google es nicht weiß.
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