Süd­bahn Museum

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Ulrich (35), Gudrun (1)

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Eigent­lich hat das Süd­bahn Muse­um in Mürz­zu­schlag ja nur im Som­mer geöff­net, aber in den Wie­ner und in den stei­ri­schen „Ener­gie­fe­ri­en“ macht man eine Aus­nah­me und die Türen auf für all die­je­ni­gen, die in der Gegend gera­de nicht Ski fah­ren kön­nen oder wol­len. Im Som­mer sind wir schon das eine oder ande­re Mal mit dem Rad am Muse­um vor­bei­ge­fah­ren, aber das ist halt so eine Sache mit uns und den Muse­ums­be­su­chen im Som­mer: wenn das Wet­ter schön ist, haben wir bes­se­res zu tun und wenn nicht, sind wir nicht in Mürzzuschlag.

Also Febru­ar. Das Geburts­tags­kind steht fast frei­wil­lig um 7 auf, Glatt­eis auf dem Weg zur Stras­sen­bahn, Früh­stück im Rail­jet auf dem Weg durch das Win­ter Won­der­land. Das Muse­um ist gleich hin­ter dem Bahn­hof von Mürz­zu­schlag im alten Rund­lok­schup­pen und im Heiz­haus. Auf dem Weg zwi­schen den Gebäu­den befin­det man sich auf Bahn­grund und muss daher unter­schrei­ben, dass man sich eh beneh­men kann und kei­nen Blöd­sinn macht, vor allem nicht auf irgend­was raufklettert. 

Der ers­te Teil des Muse­ums befin­det sich im Heiz­haus, was aber nicht bedeu­tet, dass dort auch geheizt wäre. Zur Dampf­lok­zeit war das ja nicht not­wen­dig, die waren warm genug und heu­te ist die hohe, kaum iso­lier­te Hal­le für ein paar Tage kaum warm zu krie­gen. Unser ers­ter Muse­ums­be­such mit dicken Socken, Man­tel und Hand­schu­hen, aber es zahlt sich aus. Das Muse­um ist näm­lich kei­ne rei­ne Lok-Schau, wie wir sie schon oft gese­hen haben, son­dern eben ein Muse­um der Süd­bahn und hat ein gros­ses Kapi­tel zur Bau­ge­schich­te. Die Vor­schlä­ge zur Tras­sen­füh­rung, die Revo­lu­ti­on von 1848, die Ver­kür­zung der Fahr­zeit, die Wien fast an der Adria zu lie­gen kom­men lässt, der auf­kom­men­de Tou­ris­mus bet­ten das The­ma Süd­bahn his­to­risch ein. Und natür­lich steht auch im Heiz­haus eine gros­se Dampf­lok der Bau­rei­he 52, eine mit einer wech­sel­vol­len „Bio­gra­phie“: gebaut in Preus­sen in den 40er Jah­ren (heu­te Polen), nach Wien über­stellt, dann von Ungarn an die Sowjet­uni­on abge­ge­ben, auf Breit­spur umge­stellt, nach Jugo­sla­wi­en abge­ge­ben (dort wie­der Nor­mal­spur) und schliess­lich mit 50 in Strass­hof an der Nord­bahn in Eisen­bah­ner-Pen­si­on gegan­gen. So ein Leben hin­ter­lässt natür­lich Spu­ren und die sieht man der nicht restau­rier­ten, ganz schön ros­ti­gen JŽ 33–329 auch an. Mit 80 darf man aber auch ein paar Run­zeln haben!

Im zwei­ten Gebäu­de gibt es im ers­ten Raum eine Samm­lung von Drai­si­nen, von der bekann­ten Fahr­rad-Drai­si­ne über umge­rüs­te­te LKW, die erstaun­lich lang im Ein­satz waren bis zu den gagerl­gel­ben „Post­kasln“. Im zwei­ten Raum des Rund­lok­schup­pens fin­den sich dann ein paar der ursprüng­li­chen Bewoh­ne­rin­nen mit Dampf und Elek­tro­an­trieb, dar­un­ter auch ein Kro­ko­dil und eine 1042, in die man auch rein­kra­xeln darf. An den Wän­den Farb­fo­tos der Süd­bahn­stre­cke bis Triest.

War gut um 7 auf­ge­stan­den zu sein und es end­lich mal gese­hen zu haben.

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