Tag 1: Mila­no – Piacenza

⌴ 100.0km ⋅ ↗ 242hm ⋅ ↘ 291hm ⋅ ⤓ 58m ⋅ ⤒ 118m ⋅ ◷ 5:37:25  ⋅ Σ 100.0km

Der Nacht­zug hat es geschafft fast 2 Stun­den Ver­spä­tung, die er im Wie­ner Haupt­bahn­hof auf­ge­ris­sen hat, bis Mai­land fast auf­zu­ho­len. Wir kom­men also sehr früh weg und fah­ren fast eine Stun­de in der mor­gend­li­chen Küh­le durch das noch ver­schla­fe­ne Mai­land. Ist wie in Wien: um die­se Zeit sind nur Läufer*innen, Gassigeher*innen mit dem Grund ihrer frü­hen Geschäf­tig­keit (pun inten­ded) und Men­schen mit Papier­sa­ckerln mit Gebäck unter­wegs. Wir hop­peln über akti­ve und ehe­ma­li­ge Stras­sen­bahn­schie­nen, fol­gen meh­re­ren Gefähr­ten aus min­des­tens 3 Gene­ra­ti­on Mai­län­der Stras­sen­bahn­ge­schich­te und dann einem Kanal, der uns bis nach Pavia füh­ren wird. Jetzt gesel­len sich eine vier­te und eine fünf­te Grup­pe von frü­hen Vögeln hin­zu: Ang­ler und Rad fah­ren­de aller Alter, Geschlech­ter und Fahr­zeug­klas­sen, vom quiet­schen­den klas­si­schen Her­ren­rad über Moun­tain­bikes bis zu sty­li­schen Renn­rä­dern mit eben­sol­chen Fahrer*innen. Man hat sich dar­auf geei­nigt das von irgend­ei­ner Behör­de in uner­gründ­li­cher Weis­heit ange­brach­te Tem­po­li­mit von 20 km/h nicht ein­mal zu igno­rie­ren – wie auch bei *dem* Rückenwind?

Nach Pavia wird es länd­li­cher und es bleibt flach, schliess­lich befin­den wir uns hier in der Po-Ebe­ne und die heisst nicht umsonst so. Der Po wird von hohen Dei­chen in Zaum gehal­ten, was zu ande­ren Jah­res­zei­ten und wenn er nicht gera­de his­to­ri­sches Nied­rig­was­ser führt, durch­aus not­wen­dig scheint. 

Auch Pia­cen­za liegt eigent­lich am Po, doch man merkt davon nichts. Die Alt­stadt ist ein schö­nes Stück vom Fluss ent­fernt und hat so eini­ges für uns zu sehen: einen roma­ni­schen Dom in Zie­gel, ein goti­sches Rat­haus, eben­falls in Zie­gel, das einen wun­der­ba­ren Mar­ché cou­vert abge­ben wür­de und noch so eini­ges wei­te­re an Kir­chen, Palaz­zi und Häu­sern in einer Innen­stadt, die lan­ge vor dem Auto gebaut wur­de und genau des­halb so ange­nehm zu erge­hen ist. Es ist auch was los in der Stadt. Auf der Piaz­za Caval­li irgend­ei­ne Ver­an­stal­tung mit Dis­kus­si­on und Kin­der­be­s­pas­sung, im Palaz­zo Far­ne­se ein Kon­zert und auf dem ehe­ma­li­gen Gla­cis oder was auch immer vor der Ring­stras­se um die Stadt dort war, ein Markt mit allem, was man in Ita­li­en so auf einem Markt ver­kauft. Das heisst Wild­schwein und Stein­pil­ze in allen Zube­rei­tungs­ar­ten, Oli­ven, Käse und Schin­ken aus diver­sen Regio­nen des Lan­des, Gewür­ze, Pyja­mas, Küchen­ge­rä­te, Pflan­zen, Kat­zen­klo­schau­ferl, Klei­der, Woll­hau­ben und Fahr­rä­der sowie Fahr­rad­zu­be­hör. Es gibt auch eini­ges an ita­lie­ni­schem und inter­na­tio­na­lem Fast­food und so beschlies­sen wir es mit der Kuli­na­rik lang­sam ange­hen zu las­sen und keh­ren zum Abend­essen auf ein paar sizi­la­ni­sche Aran­ci­ni auf den Markt zurück.

Die Fotos

Die Stre­cke


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