Wien – Eggenburg

⌴ 94.7km ⋅ ↗ 566hm ⋅ ↘ 371hm ⋅ ⤓ 155m ⋅ ⤒ 427m ⋅ ◷ 6:20:54

Noch ein­mal ein fast idea­ler Tag für eine klei­ne Rad­tour in eine der Wein­ge­gen­den rund um Wien. Warm und son­nig, aber nicht mehr so win­dig wie gestern. 

Der Wagram soll es wer­den. Wer ihn nicht kennt: das ist ein Berg­rü­cken im süd­li­chen Wein­vier­tel, ent­lang der Donau. Berg­rü­cken ist fast schon zu viel gesagt, es ist ein klei­ner Schup­fer in der Land­schaft, kei­ne 50 Meter hoch, aus Löss und schön nach Süden ori­en­tiert, also ide­al für den Wein­an­bau geeig­net. Und das tut man hier auch, obwohl die stei­len Hän­ge sicher nicht leicht zu bewirt­schaf­ten sind – schaut nach viel Hand­ar­beit aus. Neben Wein gedeiht hier auch sonst noch so eini­ges: Raps, Obst, Mais, Rehe, Hasen und Zie­sel. Wir sind hier im Tull­ner­feld, wenn auch auf der ande­ren Sei­te der Donau.

Das Ziel der Tour haben wir noch offen gelas­sen. Wir fah­ren mal nach Osten und ent­schei­den uns erst in Kirch­berg am Wagram bei einer Top­fen­go­lat­sche, wie es wei­ter­ge­hen soll. Die Golat­sche stammt aus einem Geschäft wie in mei­ner KInd­heit: Bäcke­rei mit Lebens­mit­tel­hand­lung, es gibt auch Obst und Gemü­se und die Öff­nungs­zei­ten sind wie damals beim Kon­sum: mit­tags ist zu, am Mitt­woch Nach­mit­tag sperrt man gleich gar­nicht auf und Sams­tags­öff­nungs­zei­ten – wozu das denn? Aber es ist Don­ners­tag und die Golat­sche ist auch wie frü­her. Sie ent­hält näm­lich eine unver­zicht­ba­re Zutat (emp­find­li­che Leser*innen soll­ten den fol­gen­den Absatz even­tu­ell über­sprin­gen), sie enthält

ROSINEN

Jawoll!

Wir ver­las­sen ab da das gewohn­te Gebiet, denn auf die Bun­des­bahn ist ver­lass, es gibt Schie­nen­er­satz­ver­kehrs­blues zwi­schen irgend­wo und Krems. Das Kamp­tal geht sich zeit­lich nicht mehr aus, also erkun­den wir den Mannhartsberg.

Der Mann­harts­berg ist schon fast ein rich­ti­ger Berg, soll heis­sen, für die Gegend ist er sogar ein sehr anstän­di­ger Berg. Er ist auch ein sehr nütz­li­cher Berg, dient er doch vor­ran­gig dazu, dass man weiss, wo das Wein­vier­tel vom Wald­vier­tel getrennt ist. Rein an der Vege­ta­ti­on könn­te man das näm­lich nicht unter­schei­den und des­halb gibt es seit Urzei­ten (also min­des­tens so lang wie St. Pöl­ten Lan­des­haupt­stadt ist und die ÖVP das Land Nie­der­ös­ter­reich regiert) die­sen Berg, der auch ein paar Kel­ler­gas­sen, hüb­sche Neben­stras­seln und – ich will es nicht ver­schwei­gen – die B4 beher­bergt. Wir que­ren die­ses Bun­des­stras­sen­mons­ter aber nur und blei­ben auf den Gas­serln, Stras­serln und Schot­ter­we­gerln bis Eggenburg.

In Eggen­burg gibt es Eis und einen Zug­fahr­plan, des­sen Logik sich nur Ein­ge­weih­ten erschliesst. Mal fährt der Zug um :18, mal um :22, das aber regel­mäs­sig und mit 12 Minu­ten Auf­ent­halt, die uns die Gele­gen­heit für ein klei­nes Plau­scherl mit dem Schaff­ner geben.

Mate­ri­al­test: die klei­ne Logi­tech vom ipad mini ist um Haus­ecken, wenn nicht sogar um Eck­häu­ser brauch­ba­rer als das Falt­tasta­tür­chen. Kei­ne Flü­che und heu­te auch kein Patschen.

Zu Hau­se ange­langt ist dann noch Bade­tag für die klei­ne Kat­ze. Nach­dem sie mit ech­ten Boh­nen gefüllt ist, bedeu­tet das eine Bauch­ope­ra­ti­on, aber Rei­fen­ab­rieb, Staub und Ket­ten­fett haben Spu­ren im creme­far­be­nen Fell hin­ter­las­sen, die mit Hand­wä­sche nicht mehr raus­zu­krie­gen sind. Jetzt ist sie fast wie­der wie neu und darf bis mor­gen in Ruhe zum Trock­nen abhängen.

Die Fotos

Die Stre­cke


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